Schon recht früh im Alter von drei Monaten haben wir unsere Tochter Larissa in ihrem eigenen Zimmer einschlafen lassen. So bekommt sie die nötige Ruhe und einen Tag-Nacht-Rhythmus. Seitdem haben wir den GHB 3,2 Smart Baby Monitor (Amazon) im Einsatz. GHB was? Nie gehört - japp, genau das habe ich auch gedacht.
Damals, vor einem Jahr, hatte das Babyphone aber schon einige hundert sehr gute Bewertungen bei Amazon und mit einem Preis von unter 100 Euro ist es nur halb so teuer wie das bekanntere Modell
von Philipps Avent (Amazon). In meinem folgenden Testbericht erzähle ich euch, ob die positiven Rezensionen gerechtfertigt sind und warum ein Babyphone mit Video soviel gechillter
ist, als eins ohne.
Design
Das Design finde ich sehr schick. Sowohl Kamera als auch der Monitor sind in Weiß gehalten mit schwarzen und grauen Elementen. Ich mag den edlen, unauffälligen Look lieber als zum Beispiel den des rund 130 Euro teureren Philips Avent SCD843/26 (Amazon), bei dem die Antennen an Kameraeinheit und Monitor nicht integriert sind.
Die Kamera (Sender) steht auf einem runden Standfuß und ist flexibel neigbar. Im Standfuß befinden sich kleine Aussparungen, damit die Kamera bei Bedarf an eine Wand montiert werden kann. Dies kam für uns jedoch nicht in Frage, da wir das Babyphone regelmäßig unterwegs mitnehmen.
Die Kamera besteht aus einem großen Kameraauge und einer kleinen Infrarotlampe darunter. Dadurch überträgt die Kamera auch im Dunkeln ein scharfes Bild. Seitlich der Kamera befinden sich der On-/Off-Schalter und der Eingang für das Stromkabel.
Durch die seitliche Platzierung des Kabels kann dieses je nach Aufstellsituation und Entfernung der Steckdose an der Kamera zerren und die optimale Einstellung behindern. Hier sollte der Hersteller nachbessern, etwa mit einem Anti-Rutsch-Pad, Saugfuß oder einer Klemme.
Das Stromkabel ist notwendig für den Einsatz der Kamera und muss im Betrieb angeschlossen sein. Mit 240 cm ist das Netzkabel sehr lang, so dass wir die Kamera problemlos auf einem fast deckenhohen Schrank platzieren können, obwohl sich die Steckdose auf Bodenhöhe befindet.
Hinten an der Kamera befindet sich ein Knopf zur Kopplung der Kamera mit dem Empfänger.
Über die abstehende, kleine „Antenne“ wird die Raumtemperatur gemessen. Der Kopf der Kamera ist sehr flexibel und kann um knapp 45 Grad in alle Richtungen geneigt werden. Dies ist von Vorteil, um die Kamera perfekt zu platzieren und ein scharfes Bild auf das Kinderbett zu erhalten.
Das Babyphone (Empfänger) hat auf der Frontseite ein 3,2 Zoll großes Display, einen runden 4-Wege-Button und drei weitere Schnellwahltasten für den VOX-Modus, Melodienwiedergabe und
Gegensprechfunktion.
Ebenfalls seitlich befinden sich der On-/Off-Schalter und ein Eingang für das Netzkabel. Keine Sorge, das braucht man nur zum Aufladen des Akkus und muss nicht permanent angeschlossen sein. Mit
dem Monitor kann man sich also frei bewegen. Beispielsweise haben wir diesen an Silvester mit auf die Straße oder im Sommer mit in den Garten genommen.
Das Babyphone ist schön kompakt und flach und lässt sich wie ein Smartphone problemlos in einer normalen Hosentasche verstauen. Auf der
Rückseite befindet sich ein praktischer Aufsteller. So habe ich immer einen guten Blick auf den Bildschirm, auch wenn er auf dem Regal der gegenüberliegenden Raumseite steht.
Displayqualität / Infrarot-Nachtsicht
Mir ist wichtig, dass das Babyphone ein gutes Display hat, auf dem ich Larissa scharf erkennen kann, auch wenn es im Kinderzimmer stockfinster ist. Ich erwarte eine so gute Auflösung, dass ich
sogar sehen kann, dass sich der Schlafsack durch die Atmung hebt und senkt. Denn gerade in den ersten Monaten ist man als frisch gebackene Eltern beim 1. Kind noch nicht sehr gechillt und hat
allerlei Horrorszenarien aus den Elternbroschüren im Kopf (plötzlicher Kindstod, Atemaussetzer und weiß-der-Himmel).
Der GHB 3,2 Smart Baby Monitor sorgt in dieser Hinsicht für Entspannung, denn ich kann genau das erkennen: Über Digitalfunk wird auf das 3,2 Zoll große Display ein klares Bild von unserer Kleinen
übertragen, auch wenn die Rollläden nahezu lichtdicht geschlossen sind. Sobald es dämmerig oder dunkel ist, schaltet die ohnehin lichtempfindliche Kamera automatisch in den Infrarotmodus
um.
Die klare Sicht auf Details wie das Heben und Senken des Schlafsacks beim Atmen trägt dazu bei, dass man gelassen bleibt, wenn das Baby
längere Zeit scheinbar unbeweglich im Bettchen liegt. Dem Drang ins Zimmer zu gehen und nachzusehen mit dem Risiko unsere Tochter aufzuwecken, konnten wir deshalb wiederstehen.
Um die Bewegungen des Schlafsacks durch die Atmung erkennen zu können, muss ich natürlich schon sehr genau hinschauen. Logisch, denn es sind ja minimale Bewegungen.
Gut ist ebenfalls, dass die sehr dezent rot leuchtende Infrarotlampe der Kamera keinen unangenehmen Lichtschein erzeugt, der das Baby wecken könnte – das Infrarotlicht schaltet sich im VOX-Modus
zudem nur dann ein, wenn ein Geräusch die Kamera aktiviert.
Tonqualität / Mikrofon / Auslöser
Das Mikrofon an der Kamera im Kinderzimmer ist sehr empfindlich und selbst bei größerem Abstand in der Lage kleinste Laute unseres Kindes zu erfassen – wenn dies gewünscht ist und man den VOX-Modus aktiviert. Dazu später mehr.
Was mir positiv aufgefallen ist, ist dass das Mikrofon offenbar zwischen Geräuschen vom Kind und Umgebungsgeräuschen unterscheiden kann. Möglicherweise arbeitet hier ein intelligenter Algorithmus. Der Beschreibung des Herstellers lässt sich dies jedoch nicht genauer entnehmen, wenn man vom Wort „Smart“ in der Produktbezeichnung absieht.
Wie komme ich darauf? Wir verwenden ab und an eine App mit Einschlafgeräuschen, da sich unsere Tochter davon beruhigen lässt. Das Mikrofon der Kamera wird davon nicht beeinträchtigt, wenn beispielsweise ein Einschlaflied oder Meeresrauschen läuft. Es reagiert dann weiterhin zuverlässig nur bei jedem Mucks der Kleinen und sendet nicht konstant. Einfach super!
Grundsätzlich finde ich es beruhigend, wenn das Babyphone lieber einmal zu viel angeht, als wenn Larissa schreit und ich es nicht bemerke. Nach einem Blick auf das Bild sehe ich ja sofort, ob es Anlass gibt ins Kinderzimmer zu gehen oder nicht. Manchmal lohnt es sich auch kurz abzuwarten, weil die Kleine nur schlecht geträumt hat und sich selbst wieder beruhigt und weiterschläft – „Mama, chill mal“ eben.
Meine Meinung: Dass man aufgrund des Bildes besser einschätzen kann, ob man ins Kinderzimmer muss oder nicht, ist ein
wesentlicher Vorteil eines Babyphones mit Video gegenüber solchen ohne. Ich rate jedem dazu, den kleinen Aufpreis zu bezahlen und so entspannt auf der Couch zu bleiben, wenn das Kind sich nur
überschwänglich gedreht hat.
VOX-Funktion - mein absolutes Lieblingsfeature
Das ist mein absolutes Lieblingsfeature! Wenn man will, kann man das GHB Babyphone so einstellen, dass Kamera und Monitor nur dann Bild und Ton übertragen, wenn das Kind Geräusche macht. Die
„Auslöseempfindlichkeit“ lässt sich in den Stufen niedrig, mittel und hoch einstellen.
Wir haben anfangs die Einstellung „niedrig“ gewählt. Das heißt, solange unser Baby friedlich schlummert und sich nur ein wenig bewegt, bleibt das Display schwarz. Sobald das Baby jedoch Geräusche
von sich gibt oder lautstark umherwälzt, werden Kamera und Babyphone aktiviert. Man kann natürlich auch manuell den Wiedergabeknopf betätigen, wenn man einfach nur so nachsehen möchte.
Die VOX-Funktion tut ihren Dienst sehr zuverlässig. Dadurch kann ich im Kopf vertrauensvoll abschalten und weiß, dass ich sofort aufmerksam gemacht werde, wenn unsere Kleine unruhig wird und mich braucht. Wären Display oder Ton permanent an, würde ich wohl unter Dauerstrom stehen und ständig auf den Monitor schauen.
Ich finde es wichtig auf mich zu achten und mir Entspannung einzuräumen, wo es mir guten Gewissens möglich ist. Wenn mein Kind gerade ruhig schläft, bin ich dankbar kurz meine dahingehende
Aufmerksamkeit abschalten zu können.
Wie bereits erwähnt scheint die VOX-Funktion intelligent zu sein und Kinder bzw. Baby- von sonstigen Umgebungsgeräuschen unterscheiden zu können. Straßengeräusche oder Spieluhrgeräusche
aktivieren die Kamera nicht.
Lautstärke des Monitors
Die Lautstärke ist am Monitor in sechs Stufen einstellbar von lautlos bis sehr laut, wobei wir die 2. Stufe für den Alltag und nachts bereits laut genug finden. Ich finde es aber praktisch, dass
es auch sehr laut geht:
Meine Eltern haben einen sehr langen Garten, an dessen Ende ein Swimmingpool steht, in dem ich im Sommer gerne schwimme, wenn die Kleine
schläft. Dieser ist maximal weit entfernt vom Schlafzimmer, weshalb die Reichweite des Babyphones nicht bis dorthin ausreicht. Ich kann dann einfach das Babyphone auf halber Strecke stehen lassen
und die Lautstärke auf volle Pulle stellen. Das nenn' ich gechillt :-)
Reichweite / Zuverlässigkeit
Die Reichweite ist theoretisch mit 260m im Freien angegeben. In Innenräumen ist das natürlich genau wie beim WLAN abhängig von Decken, Wänden und Gegenständen, die zwischen Sender und Empfänger
stehen. Im Display sieht man anhand von vier Balken, wie gut die aktuelle Verbindung von Kamera und Empfänger ist.
Die praktische Reichweite dürfte für jedes normale Haus bzw. jede Wohnung ausreichend sein: In unserer 90m²-Wohnung haben wir überall guten
Empfang und die Verbindung reicht auch problemlos in die Etage über uns, wenn wir mal bei unseren Nachbarn sind.
Wenn die Verbindung zwischen Kamera und Monitor abbricht, ertönt ein kurzes dumpfes Piepen. Auf dem Monitor steht der Hinweis „Verbindung
abgebrochen“ und kurz darauf erscheint „Wird verbunden...“, während die Verbindung gesucht wird. Zusätzlich blinkt die rote LED-Leuchte, die normalerweise konstant leuchtet.
Uns persönlich reichen diese Warnsignale aus, insbesondere weil die Verbindung in der nun mehr als 1-jährigen Praxis innerhalb unserer Wohnung oder den Häusern unserer Eltern so gut wie nie abbricht. Erst wenn man sich offensichtlich an die Grenze der Reichweite begibt, wie zum Beispiel an Silvester auf der Straße, reißt die Verbindung häufiger ab.
Zwar könnte man das Babyphone um ein lauteres Signal oder mit Vibration bereichern, aber wenn man sowieso die Grenze austestet, würde ein permanentes Piepen für mein Empfinden eher nerven. Da schaue ich lieber gelegentlich auf den Bildschirm und dann sehe ich ja sofort, ob die Verbindung steht.
Akkulaufzeit
Wir benutzen den GHB 3,2 Smart Baby Monitor ausschließlich im VOX-Modus. Wäre das Display nonstop an, dann würde der Akku schneller leer sein. Im VOX-Modus läuft das Babyphone bei uns von ca. 19
Uhr abends bis 8 Uhr morgens durch, und dann nochmal so von 12-14 Uhr. Also haben wir es ca. 15 Stunden pro Tag im Akkubetrieb.
Die Akkuanzeige zeigt dann am zweiten Tag noch einen Strich von dreien an. Dann schließen wir meist schon das Netzkabel zum Laden an, denn sicher ist sicher. Aber ich habe es ausprobiert: Selbst
wenn die Akkuanzeige gar keinen Strich mehr anzeigt, gibt der Akku noch gut 2 Stunden im VOX-Modus her. Die Ladezeit beträgt um die 2,5 Stunden.
Ich bin mit dem Akku vollkommen zufrieden. Etwa zwei Tage ohne Aufladen bei jeweils ca. 15 Stunden VOX-Betrieb sind möglich. Das ist meiner Meinung nach super. Aber wir nutzen wie gesagt auch ausschließlich den energiesparenden VOX-Modus. Wenn Display und damit die Bild- und Tonübertragung per Funk permanent eingeschaltet sind, ist der Akku bereits nach ungefähr 4 Stunden leer.
Handhabung / tägliche Praxis
Das Babyphone ist in der täglichen Praxis wirklich leicht zu bedienen, da sich das Gerät alle vorgenommenen Einstellungen merkt: Man schiebt den Seitenschalter nur noch auf ON, schon ist der GHB 3,2 Smart Baby Monitor in Betrieb und unser Kind auf dem Babyphone zu sehen. Die Kamera im Kinderzimmer lassen wir normalerweise einfach an und ziehen lediglich den Stecker, wenn wir diese länger aus Betrieb nehmen wollen.
Auf der Vorderseite des Monitors gibt es drei Schnellwahltasten für die VOX-Funktion (Ein/Aus), Melodie abspielen und Gegensprechanlage sowie einen runden Navigationsknopf mit vier Schaltflächen. Diesen benötigt man praktisch nie, nur bei der Ersteinrichtung und wenn man die Lautstärke über die Pfeiltasten rauf oder runter stellen will.
In der Praxis benutzt man eigentlich nur die VOX-Taste, um im VOX-Modus gelegentlich manuell den Bildschirm anzuschalten und nachzusehen, ob alles in Ordnung ist – wobei wir dem Gerät nach kurzer
Zeit 100% vertraut haben, da es sich zuverlässig meldet.
Neben den drei Schnellwahltasten befinden sich zwei kleine LED-Leuchten sowie das Mikro. Die obere leuchtet rot und signalisiert, dass das Gerät eingeschaltet ist. Die mittlere leuchtet blau,
wenn gerade der Akku aufgeladen wird bzw. der Monitor im Netzbetrieb ist.
Der Verkaufspreis liegt aktuell bei 96,99 Euro (Amazon). Damit gehört das GHB Babyphone 3,2 Zoll Smart Baby Monitor zu den günstigeren Geräten mit Videoübertragung. Das Babyphone liefert ein hervorragendes Bild bei Tag und Nacht, hat einen zuverlässigen VOX-Modus, eine gute Reichweite und einen langlebigen Akku. Das Preis-Leistungsverhältnis finde ich sehr gut: Mir fällt ehrlich gesagt kein Grund ein, warum ich mehr Geld für ein Babyphone ausgeben sollte.
Kritik gibt es aber auch: Verbesserungswürdig ist die Position des Netzsteckers an der Kamera, da das Stromkabel je nach Aufstellsituation und Entfernung der Steckdose an der sehr leichten Kamera zerren und die Position verändern kann. Hier sollte der Hersteller noch nachbessern.
Weitere Features und Menü
Transparenz
Das Babyphone habe ich mir selbst aufgrund eigener Recherche bei Amazon gekauft und inzwischen 1,5 Jahre im Betrieb. Es handelt sich weder um ein Testmuster vom
Hersteller, noch um einen vom Hersteller gesponsorten Test.
Meine Texte enthalten sogenannte Partnerlinks. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Ich empfehle nur, was mich selbst überzeugt hat und ihr unterstützt meinen Blog, wenn ihr Produkte über meinen Partnerlink kauft.