Nomi by Evomove  Kinderhochstuhl:  Wie schlägt sich der Testsieger in der Praxis?

28.02.2021

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Nomi by Evomove, Mittelsäule Basic "White Oak" und Anbauteile in "Coffee Braun", Polster individuell

Im Alter von etwa sechs Monaten konnte Larissa eigenständig sitzen, Zeit also für einen Hochstuhl. In diesem Erfahrungsbericht erfahrt ihr, warum wir uns für den vergleichsweise teuren Testsieger  Evomove Nomi entschieden haben, ob sich der Hochstuhl in der bislang 12-monatigen Praxis bewährt und wo ihr beim Kauf sparen könnt.

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Wir haben vor dem Kauf alle bekannten und gut bewerteten Modelle anhand von Produktbeschreibungen und Erfahrungsberichten verglichen, zudem waren wir im Babyfachgeschäft, um uns ein eigenes Bild von den unterschiedlichen Kinderhochstuhl-Modellen zu machen (und haben den Stuhl auch dort gekauft, dazu später mehr).

 

Letztendlich haben wir uns für den Nomi by Evomove entschieden, der 2018 Testsieger bei der Stiftung Warentest geworden ist. Wir sind mit unserer Entscheidung sehr zufrieden - obwohl wir wegen des sehr hohen Preises lange überlegt haben, ob sich die Investition lohnt. Warum? Das erzähle ich euch gerne!

 


Als zweite Wahl hatten wir das beliebte und mit Zubehör ähnlich kostspielige Hochstuhlmodell Tripp Trapp von Stokke im Visier, den wir bei den Großeltern nutzen (allerdings nicht die neuste Version) und den ich deshalb hier zum Vergleich heranziehen kann.

 

 Ist der Hochstuhl sicher und ist er dahingehend geprüft worden?


Ja, der Evomove Nomi ist sehr sicher und von der Stiftung Warentest geprüft worden. Außerdem ist er laut Hersteller als einziger Hochstuhl mit dem EU Product Safety Award ausgezeichnet worden. Ich berichte gerne, was ich in der Praxis als sinnvoll empfinde:

 

Ein Sicherheitsmerkmal bei dem Nomi-Hochstuhl, welches bei anderen Stühlen selten zu finden ist, ist der aktive Kippelschutz in Form von an den hinteren Standfüßen angebrachten Rollen. Wenn sich das Kind vom Tisch abstößt, kann es mit dem Stuhl nicht umkippen, da der Hochstuhl mit seinen Rollen einfach zurück gleitet.

 

Die Rollen sind aber nicht leichtgängig wie bei Rollschuhen, sondern man muss schon mit etwas Kraft schieben. Das ist sehr gut umgesetzt. Somit hat der Stuhl auf unserem glatten Laminatfußboden einen festen Stand und rollt nicht bei kleineren Bewegungen des Kindes weg. Für den Transport innerhalb der Wohnung sind die Rollen ebenfalls sehr vorteilhaft

 

Obwohl es für den Nomi Gurte zum Anschnallen gibt, haben wir auf diese verzichtet, da Larissa sicher in dem Kindersitz mit Bügel sitzt, wir beim Essen ohnehin dabei sitzen und weil man die Abstellfläche für die Beine stufenlos so einstellen kann, dass das Kind sich nicht ohne weiteres nach oben abdrücken kann. 

Sind die Stuhlbeine des Nomi Hochstuhls so gestaltet, dass Erwachsene nicht darüber stolpern werden?

 

Beim Nomi-Modell stolpert man nicht über abstehende Beine, denn sie verlaufen flach auf dem Boden. Dadurch wirkt der Stuhl gleichzeitig recht platzsparend und schlank im Raum. Das ist nicht selbstverständlich, denn wir haben es schon erlebt, dass Stuhlbeine schräg nach außen hin abstehen und für Erwachsene beim Tisch umrunden zur Stolperfalle werden, wie es zum Beispiel bei einem IKEA-Modell der Fall ist. 

 

Wie ist das Design des Hochstuhls: Nur tolle Optik oder auch durchdachte Funktion?

Das Design ist sicherlich das Alleinstellungsmerkmal des Nomi by Evomove und für uns einer der Hauptgründe für den Kauf gewesen - allerdings nur deshalb, weil das Design hier nicht nur für eine tolle Optik sorgt, sondern auch sehr durchdacht und funktional ist.

 

Im Vergleich zu dem bekannten Stokke-Modell wirkt das Design des Nomi-Hochstuhls leichter und weniger rustikal. Er sieht durch seine geschwungene „S“-Form elegant und modern aus und ist in jedem Fall ein Hingucker, der sich von anderen Kinderhochstühlen abhebt.

 

Die Elemente aus recyceltem Plastik sind funktional und sorgen für ein geringes Gewicht, aber sind natürlich am Ende Geschmackssache; der Stokke-Stuhl hat mit seiner durchgängigen Holzbauweise seinen eigenen Charme und ein eher zeitloses Design.

 

Interessant ist, dass der Nomi vom gleichen Designer wie der "Ur-Tripp-Trapp" stammt. Dass dieser sein Handwerk versteht, zeigt nicht nur der langjährige Erfolg des Stokke-Modells, sondern dass Stiftung Warentest den Evomove Nomi gleich mal zum Testsieger im Kinderhochstuhltest erkoren hat.

 

Der Nomi ist aufgrund seines einzigartigen Designs und weil man die Teile vorne abnehmen kann, auch später noch als Schreibtischstuhl im Kinderzimmer verwendbar. Die lange Nutzungsdauer rechtfertigt für uns den happigen Kaufpreis zumindest teilweise.

 
Prinzipiell lässt sich der Stokke Tripp Trapp auch als Schreibtischstuhl nutzen, aber optisch sieht der Stokke für meinen Geschmack immer nach Babystuhl aus und aufgrund seines höheren Gewichts ist er für Kinder auch schwerer zu bewegen.

 

Reicht die "Basic"-Variante oder muss es die "Premium"-Mittelsäule sein?

Bei dem Nomi-Stuhldesign gibt es viele unterschiedliche Farben und Holzvarianten, die sich untereinander nahezu beliebig kombinieren lassen. Wir haben uns diese im Babyfachgeschäft vor Ort angesehen und festgestellt, dass die Farben von denen auf den Internetbildern des Herstellers teilweise erheblich abweichen. Wenn ihr keine Überraschung erleben wollt, schaut euch den Stuhl besser vor Ort an und lasst euch die Farben zeigen.


Wir haben uns vor Ort gegen "Grey" und für die Farbe "Coffee" entschieden: Grey war uns zu hell und Coffee ist je nach Lichteinfall eine Mischung aus Braun, Grau und Oliv. "Ocean" gefiel uns auch sehr gut, aber ist nicht so kompatibel zur Einrichtung. Wir haben bewusst nicht Weiß genommen, da wir hier eher Verfärbungen oder sichtbare Rückstände befürchten.

 

Bei den Mittelsäulen gibt es zwei Varianten: Basic bedeutet Eiche furniert mit Buchenkern und Premium bedeutet Eiche mit Eichenkern oder Walnuss mit Walnusskern. Die Premium-Variante kostet nochmal 50 Euro extra und da sie optisch keinen großen Unterschied macht, haben wir uns das Geld gespart.

 

Wir können in der nunmehr 12-monatigen Praxis auch keinen Nachteil der Basic-Variante erkennen. Diese ist super verarbeitet, sieht gut aus und lässt sich rückstandslos abwischen. Letztendlich ist der Aufpreis für mich eine reine Geschmacksfrage.


Welches Material wird verwendet und wie ist die Verarbeitung?

Der Nomi by Evomove und der Stokke Tripp Trapp unterscheiden sich in der Materialbeschaffenheit. Während der Stokke bis auf wenige Zubehörteile aus Holz besteht, zeichnet sich der Nomi-Stuhl durch viele Plastikelemente aus. Nur die gebogene Mittelsäule ist aus Holz. Der Stokke hat sich bereits jahrzehntelang bewährt, das muss der Nomi erst noch beweisen.

 

In der Realität und bei Verwendung des Kinderbügels "Nomi Mini" sowie des Tischchens "Nomi Tray" treten die Plastikelemente sogar noch deutlich stärker optisch in den Vordergrund als es auf den Fotos im Nomi-Internetshop wirkt. Auch wenn die Plastikelemente aus recyceltem Kunststoff bestehen und praktisch weil abwischbar und spülbar sind, trübt es den hochwertigen Gesamteindruck des Kinderhochstuhls ein wenig. Achtet also auf die Farbauswahl!

 

An der Materialqualität gibt es aber nichts zu bemängeln, angesichts des sehr hohen Preises insbesondere der Zubehörteile darf man das aber auch erwarten. Beispielsweise lassen sich Wachsmalereien auf dem Tischchen problemlos rückstandsfrei wegwischen. Und obwohl der Tisch auf den ersten Blick etwas wackelig angebracht wirkt, ist er in der Praxis erstaunlich stabil.

 

Wie sieht es mit der Funktionalität aus? Sitzt das Kind bequem im Evomove Nomi?

Die Sitzfläche und das Brettchen zum Abstellen der Beine sind beim Nomi stufenlos höhenverstellbar und man braucht kein Werkzeug dafür - ein Riesenvorteil und wirklich seeeehr durchdacht, gerade auch wenn verschiedene Kinder den Stuhl nutzen. Man löst einfach hinten die große Drehschraube,  schiebt das Fußteil hoch oder herunter und dreht sie wieder fest.

 

Beim Stokke Tripp Trapp muss man das Fußbrett mit einem Imbusschlüssel lösen, herausziehen und in die gewünschte vorgegebene Kerbe wieder hineinschieben. Das geht nicht so einfach und schnell wie beim Nomi. 

 

Larissa sitzt im Nomi by Evomove sehr bequem, der Sitz ist zusammen mit dem "Nomi Mini"-Bügel, den wir dazu gekauft haben, weder zu weit noch zu eng (wir verwenden zusätzlich ein individuelles Polster, siehe nächster Abschnitt). 

 

Das Tischchen "Tray by Evomove" ist ausreichend groß dimensioniert, um das Kindergeschirr unterzubringen und gleichzeitig nicht so groß, dass das Kind meilenweit entfernt sitzt vom Esstisch. Wird Larissa älter, können wir das Tischchen einfach per Klick abziehen und den Hochstuhl näher am Esstisch platzieren. 

 



Mit allem Zubehör kostet der Nomi by Evomove satte 564,00 Euro (Amazon)

Welches Zubehör ist sinnvoll und wo kann man sparen? 

 

Nomi Mini (Bügel) und Tray by Evomove (Tischchen)

 

Pflicht beim Kauf als Hochstuhl im "Breialter" eures Kindes ist der Bügel "Nomi Mini" für 39,95 Euro. Das Tischchen "Tray by Evomove" für 44,95 Euro ist ebenfalls empfehlenswert, da ihr den Hochstuhl so auch unabhängig von eurer Tischplatte ausrichten und nutzen könnt.

 

Nomi Baby (Babyaufsatz)


Es gibt für den Nomi by Evomove noch einen Babyaufsatz "Nomi Baby", mit dem euer Kind bereits früh nach der Geburt am Esstisch liegen kann. Den habe ich nicht ausprobiert, da unsere Tochter schon stabil genug sitzen konnte, als wir uns den Stuhl angeschafft haben.

 

Außerdem finde ich persönlich den Baby-Aufsatz mit 129,- Euro samt Spielebogen für nochmals 39,95 Euro extra viel zu teuer für den begrenzten Zeitraum, indem dieser genutzt wird. Als Baby habe ich Larissa in ihrer ohnehin vorhandenen Babyliege, dem Maxi Cosi oder auf dem Schoss im Arm gefüttert. 

 

Highchair Harness (Anschnallgurt)

 

Gleiches gilt für den Anschnallgurt "Highchair Harness" für immerhin 39,95 Euro: Aus meiner Sicht und wenn ihr euren Nachwuchs beim Essen beaufsichtigt ist der Gurt komplett überflüssig - auch wenn sie uns im Babyfachmarkt dieses Zubehörteil gerne aus Sicherheitsgründen aufschwatzen wollten. 

 

Highchair Cushion (Polster) - besser bei Etsy kaufen


Ich finde auch den Preis für das Polster "Highchair Cushion" überteuert, das man für den Stuhl dazu kaufen kann. Das Material und die Qualität sind meiner Meinung nach keine 49,95 Euro wert: Es ist aus einem qualitativ dünnen, billig wirkenden Stoff - wenn man bedenkt, dass eine normale, dicke Gartenstuhlsitzauflage 5 bis 15 Euro kostet, ist der Preis in keiner Hinsicht gerechtfertigt.

 

Daher habe ich mich bei „www.etsy.com“ umgeschaut. Dort habe ich mir für den gleichen Preis aus einem schönen, individuell gemusterten Stoff ein Polster für den Stuhl machen lassen. Die Materialqualität ist um Welten besser und dieses kann man auch abwischen. Außerdem gibt es dem Stuhl einen individuellen Touch.

Ich kann euch Yasmin von "YaKaDo" sehr empfehlen, die das Polster für mich individuell und zuverlässig maßgeschneidert hat. (unbezahlte Werbung)

 

Wie sieht es preislich aus? Ist der Preis angemessen?

Preis-Leistungsverhältnis top oder flop?

Der Nomi bewegt sich preislich im absoluten Luxussegment; der Stokke Tripp Trapp ist mit Zubehör ähnlich teuer, da tun sich beide nichts. Wir haben für unseren Nomi folgendes bezahlt:

 

Nomi Hochstuhl mit Mittelsäule Basic "White Oak" und Farbe "Coffee": 219,00 Euro

Nomi Mini (Bügel): 39,95 Euro

Try by Evomove (Tischchen): 44,95 Euro 

abzgl. Rabatt im Babyfachmarkt (immer die aktuellen Aktionen beachten): -10% = 273,51 Euro

zzgl. Polster individuell bei Etsy.com: 60,00 Euro

 

= 333,51 Euro! (wow)

 

Es wäre mit komplettem Zubehör und ohne Rabatt ein leichtes den Preis des Nomi auf über 550 (!) Euro zu treiben. Meiner Meinung nach ist der Nomi zu teuer, trotz der guten Qualität und des durchdachten Designs empfinde ich das Preis-Leistungsverhältnis nicht top, sondern flop.

 

Das ist aber bei vielen Marken-Baby- oder Kinderartikeln so und letztendlich haben wir uns ja auch trotz des hohen Preises für den Nomi entschieden, was der Preispolitik des Herstellers ja irgendwie Recht gibt. Und wer weiß, oft wird der anfangs recht hohe Kaufpreis der Markenartikel durch einen hohen Wiederverkauswert relativiert.

 



Tipp: Mit der Mittelsäule Basic in "White Oak" oder "Black" könnt ihr 50 Euro sparen und zahlt so "nur" 219,95 Euro - empfehlenswertes Zubehör sind der Babybügel Nomi Mini und das Tischchen Tray by Evomove.

 

Mein Fazit zum Nomi by Evomove

Insgesamt finde ich, dass sich die Anschaffung des Nomi-Stuhls lohnt, weil man ihn viele Jahre verwenden und auch als Schreibtischstuhl in Betracht ziehen kann. Das extravagante Design treibt wie bei allen Dingen natürlich den Preis, aber er macht im Esszimmer einfach eine super gute Figur.

 

Unsere Kleine sitzt da gerne und sicher drin. Der Hochstuhl lässt sich schnell und einfach verstellen, ist kippelsicher, leicht und man stolpert nicht über die Beine. Die Kontaktflächen sind abwaschbar und die Zubehörteile ohne Werkzeug zu befestigen und zu verstellen.

 

Lasse ich den Preis außen vor, bin ich rundum zufrieden mit unserer Wahl. Sympathiepunkte kann der Hersteller aber nicht einheimsen - das Zubehör und speziell das Polster sind einfach unangemessen teuer.

Wir haben in einem Babyfachmarkt durch eine Rabattaktion für Kinderhochstühle ein paar Prozente sparen können. Es lohnt sich also gerade bei solch hochpreisigen Artikeln auf Rabattaktionen zu achten.


Transparenz

 
Das beschriebene Equipment habe ich mir selbst aufgrund eigener Recherche gekauft. Es handelt sich weder um Testmuster vom Hersteller, noch um vom Hersteller gesponsorte Empfehlungen.

 

Meine Texte enthalten sogenannte Partnerlinks. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen, d.h. ich erhalte eine Provision, ohne dass das beworbene Produkt für euch teurer wird. Ich empfehle nur, was mich selbst überzeugt hat und ihr unterstützt meinen Blog, wenn ihr Produkte über meine Partnerlinks kauft.